Interessante Auto-Fakten über Aachen
Aachen – Grenzstadt mit besonderem Charakter
Aachen liegt im Dreiländereck Deutschland-Belgien-Niederlande und gehört zu den traditionsreichsten Städten Nordrhein-Westfalens. Die geografische Lage prägt auch die Mobilität: Viele Aachener pendeln täglich über die Grenzen, was die Autolandschaft vielfältig macht.
Studentenstadt mit niedriger PKW-Dichte
Mit der RWTH Aachen beherbergt die Stadt eine der größten technischen Universitäten Europas. Das schlägt sich in der Fahrzeugstatistik nieder: Mit 542 PKW pro 1.000 Einwohner liegt Aachen deutlich unter dem NRW-Durchschnitt von 589 Fahrzeugen. Besonders in den studentisch geprägten Vierteln wie dem Frankenberger Viertel oder Burtscheid dominieren Fahrräder und öffentliche Verkehrsmittel.
Aktuelle Zahlen
In Aachen sind rund 148.760 Personenkraftwagen zugelassen. Das Durchschnittsalter der Fahrzeuge beträgt 9,8 Jahre – leicht unter dem Bundesschnitt. Pro Haushalt besitzen die Aachener durchschnittlich 1,1 Fahrzeuge. Der Anteil reiner Elektrofahrzeuge liegt bei 2,4% – etwas über dem NRW-Schnitt.
Verkehrsinfrastruktur
Die A4 und A44 führen durch das Stadtgebiet und verbinden Aachen mit Köln, den Niederlanden und Belgien. Täglich nutzen etwa 95.000 Fahrzeuge die Autobahnen im Stadtgebiet. Die Parkplatzsituation in der Innenstadt gilt als angespannt – nur 38% der Haushalte verfügen über einen eigenen Stellplatz.
Beliebte Marken und Modelle
VW führt die Zulassungsstatistik an, gefolgt von Ford und Opel. Der Golf ist das meistgefahrene Modell, gefolgt vom Polo und dem Ford Fiesta. Bei Gebrauchtwagen dominieren kompakte Modelle, die sich für die engen Gassen der Altstadt eignen.
Grenzverkehr und Tanktourismus
Die Nähe zu Belgien und den Niederlanden führt zu einem regen Grenzverkehr. Viele Niederländer tanken in Aachen, während Aachener gerne in den Niederlanden einkaufen. Das prägt den Verkehr besonders an Wochenenden: Die Zufahrtsstraßen nach Vaals und Eynatten sind dann stark frequentiert.
Elektromobilität wächst
587 Elektroauto-Ladepunkte stehen in Aachen zur Verfügung (Stand: Dezember 2024). Die Stadt fördert aktiv den Ausbau der Ladeinfrastruktur, besonders im Innenstadtbereich und an der RWTH. Die Anzahl der E-Autos in Aachen steigt kontinuierlich.
Fahrzeugdiebstahl
Statistisch wird in Aachen etwa alle vier Tage ein Auto gestohlen oder unbefugt in Betrieb genommen. Im bundesweiten Vergleich liegt die Stadt damit im Mittelfeld. Besonders betroffen: hochwertige SUV in den Außenbezirken wie Brand und Kornelimünster sowie ältere VW-Modelle in Innenstadtnähe.
Unfallstatistik
Die Unfallzahlen in Aachen liegen im NRW-Durchschnitt. Kritische Punkte sind der Adalbertsteinweg, die Kreuzung Trierer Straße/Neuenhofstraße und die Auffahrten zur A4. Die Stadt investiert kontinuierlich in Verkehrssicherheit, besonders zum Schutz von Radfahrern.
Pendlerströme
Etwa 42.000 Menschen pendeln täglich nach Aachen zur Arbeit, während rund 28.000 Aachener auspendeln. Die RWTH und das Universitätsklinikum sind die größten Arbeitgeber und ziehen Pendler aus der gesamten Euregio an. Das belastet die Verkehrsinfrastruktur besonders zu Stoßzeiten.
Besonderheiten der Stadtteile
In Kornelimünster liegt die PKW-Dichte bei 687 Fahrzeugen pro 1.000 Einwohner – deutlich über dem Stadtdurchschnitt. Im Frankenberger Viertel hingegen nur bei 298 Fahrzeugen. Brand als größter Stadtteil verzeichnet mit 405 PKW pro 1.000 Einwohner einen mittleren Wert.
Werkstätten und Service
Aachen zählt über 140 Kfz-Werkstätten. Die durchschnittlichen Reparaturkosten liegen bei 395 Euro pro Werkstattbesuch. Besonders die Nähe zu Belgien führt dazu, dass manche Aachener ihre Fahrzeuge auch jenseits der Grenze warten lassen.
Historischer Kontext
Aachen war früher ein bedeutender Standort der Automobilindustrie. Die Waggonfabrik Talbot produzierte hier Nutzfahrzeuge. Heute ist die Stadt vor allem als Technologie- und Forschungsstandort bekannt – die RWTH entwickelt zukunftsweisende Mobilitätskonzepte.
Öffentlicher Verkehr vs. Auto
Die ASEAG betreibt ein dichtes Busnetz. Besonders Studenten nutzen intensiv den ÖPNV. Das Semesterticket ermöglicht kostenlose Fahrten in der gesamten Euregio. Trotzdem bleibt das Auto für viele Berufspendler unverzichtbar, besonders in den Außenbezirken.
Kauf- und Verkaufsverhalten
Der Gebrauchtwagenmarkt in Aachen ist lebhaft. Viele Studenten kaufen günstige Kleinwagen für die Studienzeit und verkaufen sie beim Abschluss wieder. Die Nähe zu den Niederlanden führt auch zu einem regen grenzüberschreitenden Handel, allerdings mit entsprechenden bürokratischen Hürden.